BR / ARTE / WDR, 2010, 45, 52 und 60 Minuten
1946 kommen im zerbombten Deutschland die ersten Besatzungskinder zur Welt. Etwa Fünftausend haben afro-amerikanische Väter und deutsche Mütter. Viele dieser „Brown Babies“ wachsen in Deutschland auf. Aber niemand weiß, dass eine große Zahl von ihnen zur Adoption frei gegeben und von farbigen Eltern in den USA adoptiert worden ist – eine Lösung, die sowohl die amerikanische als auch die deutsche Regierung von einem unliebsamen Problem befreit. Denn die bloße Existenz der „Brown Babies“ ist ein Skandal auf beiden Seiten.
So wachsen die „Brown Babies“ einen Ozean entfernt von ihrem Geburtsland und ihren Müttern auf. Viele wissen jahrzehntelang nicht, dass sie eine deutsche Mutter haben. Andere dagegen können sich nur zu gut an die abfälligen Blicke in Deutschland erinnern. Doch selbst in den USA gehören sie aufgrund ihrer Hautfarbe nirgendwo richtig dazu, weder zu den Weißen noch zu den Afro-Amerikanern. „Brown Babies – Deutschlands verlorene Kinder“ wirft zum ersten Mal Licht auf dieses dunkle Kapitel der deutsch-amerikanischen Nachkriegsgeschichte.
„Brown Babies - Deutschlands verlorene Kinder“ gewinnt im April 2012 den Fernsehpreis der RIAS Berlin Kommission.