NDR / nordmedia, 2012, 45 Minuten
Olaf gehört zu einer aussterbenden Art. Er ist Elbfischer und setzt seine Reusen im Hamburger Hafen oder an der Schlei. Man kann sie an den Fingern einer Hand abzählen, die heute noch diesen anstrengenden Beruf unter freiem Himmel ausüben. Was Olaf fängt und wieviel, das hängt von den Jahreszeiten ab, vom Wetter, von den Tiden. Im Frühjahr ist Heringssaison, dann kommen die die Aale und der Butt, im Herbst schließlich die Wollhandkrabben, Zander und Dorsche. Olaf hat ganz bewusst die Selbständigkeit mit all ihren Unsicherheiten gewählt. Um als kleiner Fischer überleben zu können, muß er vielseitig sein. Er räuchert Forellen, Butt und Aale und verkauft sie auch auf dem Hamburger Fischmarkt.
Auch Marco hat sich für einen selbstständigen Beruf unter freiem Himmel entschieden. Seit gut 3 Jahren arbeitet der junge Wendländer als Fuhrunternehmer. Mit seinen beiden Kaltblütern zieht er gefällte Bäume aus dem Wald. Anders, als die großen Holzerntemaschinen beschädigen die Hufe den empfindlichen federnden Waldboden nicht - und auch an Wendigkeit kann keine Maschine es mit den Pferden aufnehmen. Auch Marco muß vielseitig sein, um finanziell über die Runden zu kommen. Er bietet Kutschfahrten an und macht mit Kindern Waldexkursionen. Seine Frau Antje setzt die schweren Pferde beim therapeutischen Reiten ein - mit beglückenden Erfolgen. Das Ehepaar hat zwei Kinder und lebt mit Marcos Eltern in einer schönen Mehrgenerationen Gemeinschaft.
Was Olaf und Marco verbindet ist nicht nur die Selbstständigkeit und die Liebe zu ihrer Arbeit unter freiem Himmel. Beide fühlen sich auch verantwortlich für die Natur, die ihnen den Lebensunterhalt gewährt und sie setzen sich dafür ein, sie zu erhalten.