BR, 2013, 2 x 45 Minuten
Es ist das vielleicht einschneidendste Ereignis in der Geschichte des Alpenraumes – wie durch ein Wunder werden ausgerechnet die ärmsten Täler zu wahren Goldgruben, die entlegensten Dörfer zu florierenden Gemeinden. Und das alles wegen zwei schmalen Holzbrettern, die man sich an die Füße schnallt. Das wackelige Fortbewegungsmittel der Bauern in den Ebenen Skandinaviens wird zum Wirtschaftsfaktor Nummer eins in den bayerischen Alpen. Ein Sport, der Berge versetzt, Flüsse umleitet und das Gesicht einer ganzen Landschaft dramatisch verändert: Die Eroberung der Alpen durch den Skisport.
Am Anfang waren die Flachländer: die ersten deutschen Skiclubs entstehen fernab der Alpen. Der Schneeschuhclub München etwa, 1893 gegründet, ist eine Vereinigung von sportbegeisterten Städtern, die alsbald ausziehen, die Berge zu erobern und Bergdörfern wie Schliersee, Garmisch oder Oberstdorf ungeahnten Reichtum bringen.
Unsere Dokumentation erzählt in zwei Mal 45 Minuten die Geschichte einer Revolution: vom Gebirge zum Skigebiet. Ein Stück bayerische Wirtschaftsgeschichte mit weitreichenden ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Konsequenzen einer vermeintlich banalen Sportart.
Entstanden ist mit dem Film ein reicher Schatz an privaten und zeithistorischen Dokumenten, die einer Revolution gleichen: Vom Gebirge zum Skigebiet. Ein Stück bayerischer Geschichte – über die weitreichenden ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Folgen einer Sportart. Noch nie gezeigtes Filmmaterial aus der Anfangszeit des weißen Rauschs und die letzten noch lebenden Augenzeugen in Bayern erinnern an jene Zeit, als die Berge noch unberührt waren und Skifahrer Exoten.
Die Dokumentation ist eine Zeitreise zum Zurücklehnen und Schwelgen, aber auch zum Staunen und Schmunzeln
BR Magazin Dezember 2013